Profilbild Rechtsanwalt Dr. Christopher Wekel
Geprüft von Dr. Christopher Wekel
Spezialist für Reiserecht

Dieser Artikel zeigt Ihnen, in welchen Fällen und auf welchem Weg Sie von KLM eine Entschädigung für Flugverspätungen erhalten. Wir erläutern klar und verständlich, wann Ihnen 250, 400, 600 und sogar 800 € zustehen und wie Sie diese Ansprüche optimal durchsetzen. Unser umfassender Ratgeber begleitet Sie von den rechtlichen Grundlagen bis zur erfolgreichen Umsetzung und unterstützt Sie bei jedem Schritt zu Ihrer berechtigten Entschädigung.

Mit unserem kostenlosen Entschädigungsrechner können Sie zudem sofort überprüfen, ob Ihr konkreter KLM-Flug entschädigungsberechtigt ist:

Eine übersichtliche Anleitung, wie Sie Ihre Flugentschädigung von KLM erhalten, finden Sie in unserem Überblick. Zusätzlich bieten wir Ihnen detaillierte Informationen zu diesen Themen:

  1. praktische Hinweise zur eigenständigen Geltendmachung Ihrer Forderungen;
  2. Stärken und Schwächen der Fluggastportale als Unterstützung;
  3. alternative Durchsetzungswege über Schlichtungsstellen und weitere Instanzen.

Interessieren Sie sich für Ihre weiteren Rechte bei Flugverspätungen? Unser umfangreicher Leitfaden informiert Sie über sämtliche relevanten Fluggastrechte:

Bei spezifischen Fragen zu Ihrer KLM-Verspätung konsultieren Sie gerne unseren FAQ-Bereich mit Antworten auf häufige Anfragen. Alternativ steht Ihnen unser Live-Chat für individuelle Beratung zur Verfügung:

KLMs Entschädigung bei Flugverspätung im Überblick

Dieser Abschnitt vermittelt Ihnen, wie Sie bei KLM-Flugverspätungen zügig und erfolgreich zu Ihrer Entschädigung gelangen. Die nachfolgenden Ausführungen zeigen Ihnen die drei zentralen Schritte zur Erlangung Ihrer rechtmäßigen Ausgleichszahlung:

Übersicht zur Durchsetzung der Entschädigung bei KLM-Flugverspätung

1. Voraussetzungen für die Entschädigung von KLM nach Flugverspätung

Gemäß der EU-Fluggastrechteverordnung besteht ein Entschädigungsanspruch gegen KLM, wenn:

  • Sie Ihr finales Reiseziel mit einer Verzögerung von mindestens drei Stunden erreichen. Abflugverspätungen oder Wartezeiten bei Zwischenlandungen sind für den Anspruch nicht maßgeblich.
  • der KLM-Flug dem Geltungsbereich der EU-Verordnung unterliegt. Dies umfasst im Falle von KLM sämtliche Abflüge aus der EU sowie Flüge aus Drittstaaten in die EU.
  • keine außergewöhnlichen Umstände die Verspätung verursacht haben. Hierzu zählen primär Ereignisse höherer Gewalt außerhalb der Kontrolle von KLM. Gewöhnliche technische Defekte oder betriebliche Schwierigkeiten der Fluggesellschaft gelten normalerweise nicht als außergewöhnlich — außer sie resultieren aus externen Einflüssen.

Sind diese Grundbedingungen erfüllt, bestehen gute Aussichten auf eine Entschädigung. Weitere Voraussetzungen sind in den meisten Fällen unproblematisch. Zu beachten ist: Für KLM-Entschädigungsansprüche gilt die gesetzliche Verjährungsfrist von drei Jahren nach § 195 BGB in Deutschland.

Diese zusätzlichen Voraussetzungen müssen für eine KLM-Entschädigung vorliegen:

  • Sie besitzen eine bestätigte Buchung für den betreffenden KLM-Flug.
  • Sie haben sich rechtzeitig zum Flug eingefunden und sind mit dem verspäteten Flug gereist.
  • Die Buchung erfolgte zu öffentlich zugänglichen Tarifen.
  • Sie hatten einen eigenen Sitzplatz (Kleinkinder auf dem Schoß sind ausgenommen).
  • Der verspätete Flug liegt maximal drei Jahre zurück (deutsche Verjährungsfrist).
  • KLM ist zum Zeitpunkt der Geltendmachung zahlungsfähig (derzeit uneingeschränkt gegeben).

Detaillierte Erläuterungen zu sämtlichen Bedingungen finden Sie im Kapitel über die zusätzlichen Voraussetzungen.

2. Höhe der Entschädigung nach Flugverspätung

Die Entschädigungsbeträge bei KLM-Verspätungen orientieren sich an der Flugdistanz. Je nach Streckenlänge erhalten Sie zwischen 250 € und 600 € pro Person. Alternativ offeriert KLM höherwertige EMD-Reisegutscheine, die jedoch nicht bar auszahlbar sind. Die Staffelung im Detail:

  • 250 € erhalten Sie für Kurzstreckenflüge bis 1.500 km — beispielsweise für Verbindungen zwischen Amsterdam und Berlin.
  • 400 € stehen Ihnen bei Mittelstrecken zwischen 1.500 und 3.500 km zu, etwa bei Flügen von Amsterdam nach Athen oder Kairo.
  • 600 € bekommen Sie für Langstreckenflüge über 3.500 km, wie bei Transatlantikrouten nach New York oder Fernverbindungen nach Johannesburg.

Es existieren jedoch relevante Ausnahmen von dieser Grundregel, die die Entschädigung teils heben und teils senken.

Folgende Sonderregelungen können die Entschädigungshöhe beeinflussen:

  • KLM bietet als Alternative zur Barauszahlung höherwertige EMD-Reisegutscheine an: 350 € (statt 250 €), 500 € (statt 400 €) oder 800 € (statt 600 €). Diese nicht erstattungsfähigen Gutscheine gelten ausschließlich für künftige Buchungen bei KLM oder Air France.
  • Bei Langstreckenflügen über 3.500 km halbiert sich die Entschädigung, wenn Sie Ihr Ziel mit einer Verspätung zwischen 3 und 4 Stunden erreichen.
  • Bei Flügen innerhalb der EU liegt die Höchstentschädigung bei 400 € — auch wenn die Flugstrecke 3.500 km überschreitet.
  • Nach einer Annullierung mit anschließend verspätetem Ersatzflug können sich Ansprüche unter bestimmten Voraussetzungen kumulieren.

Detaillierte Ausführungen zu diesen Sonderregelungen finden Sie im weiteren Artikelverlauf.

Ermitteln Sie mit unserem kostenlosen Entschädigungsrechner die exakte Summe für Ihren konkreten Fall:

3. Von KLM Entschädigung erhalten

Die optimale Durchsetzungsstrategie Ihrer Entschädigung richtet sich nach den Umständen Ihres Falls. KLM zeigt je nach Situation unterschiedliche Reaktionsmuster bei Entschädigungsforderungen, weshalb ein überlegtes Vorgehen entscheidend ist.

Bei klaren Fällen — etwa einer deutlichen Verspätung durch technische Defekte — empfiehlt sich zunächst die direkte Kontaktaufnahme mit KLM. Ein professionell formuliertes Aufforderungsschreiben steigert Ihre Erfolgsaussichten erheblich. Hierfür können Sie unser Musterschreiben nutzen:

In komplizierteren Konstellationen verweist KLM oft auf vermeintlich außergewöhnliche Umstände als Ablehnungsgrund – auch wenn diese nicht unbedingt vorliegen. Hier führen alternative Ansätze zum Erfolg: Sie können die Schlichtungsstelle SÖP anrufen, den Rechtsweg beschreiten oder ein Fluggastportal einschalten. Bei Ersatz-Pilot erhalten Sie beispielsweise Ihre Entschädigung binnen 1-3 Tagen — ohne finanzielles Risiko.

Andere Dienstleister wie Flightright zahlen erst nach erfolgreicher Durchsetzung gegenüber KLM aus, was mehrere Monate in Anspruch nehmen kann. Einige Erfahrungswerte zeigen, dass teilweise erst eine Klage KLM zur Zahlung veranlasst. Die Servicegebühren differieren zwischen den Anbietern erheblich, ein Vergleich lohnt sich daher.

Mit einer Rechtsschutzversicherung können Sie Ihre Forderungen selbst ohne Kostenrisiko gerichtlich durchsetzen. Der Pluspunkt: Bei gewonnenem Prozess erhalten Sie die komplette Entschädigungssumme. Gleichzeitig trägt Ihre Versicherung bei Prozessverlust die Kosten — abzüglich Ihrer vereinbarten Selbstbeteiligung. Nachteil: Gerichtsverfahren dauern typischerweise mehrere Monate und erfordern Ihr aktives Mitwirken.

Für eine rasche und unkomplizierte Abwicklung bieten sich dagegen Fluggastportale wie Ersatz-Pilot an. Diese arbeiten ohne Kostenvorschuss und erheben ihre Provision nur bei erfolgreicher Durchsetzung. Als Direktentschädiger zahlt Ersatz-Pilot nach positiver Prüfung binnen 1-3 Tagen zwischen 71-75% der Entschädigungssumme aus.

Andere Anbieter wie Flightright verlangen oft höhere Provisionen und zahlen erst nach erfolgreicher Beitreibung von KLM. Dies kann einen langwierigen Prozess über mehrere Monate bedeuten.

Mit der gebührenfreien Schlichtungsstelle SÖP oder einer Beschwerde beim Luftfahrt-Bundesamt stehen weitere Möglichkeiten offen. Passagiere berichten von gemischten Erfahrungen mit der SÖP — von zügigen Einigungen bis zu schleppenden Verfahren. Wichtig: Diese Stellen können KLM nicht zur Zahlung verpflichten.

Eine detaillierte Analyse sämtlicher Durchsetzungswege finden Sie hier:

I. Voraussetzungen der Entschädigung für KLMs Verspätung

In diesem Abschnitt erläutern wir detailliert, wann KLM zur Zahlung einer Entschädigung bei Flugverspätungen verpflichtet ist. Unsere strukturierte Darstellung behandelt sämtliche relevanten Aspekte:

1. Eine kompakte Zusammenfassung der wichtigsten Voraussetzungen verschafft Ihnen zunächst einen Überblick.

Darauf aufbauend analysieren wir die einzelnen Bedingungen für KLMs Entschädigungspflicht im Detail:

2. Wann findet die EU-Fluggastrechteverordnung auf KLM-Flüge Anwendung (Geltungsbereich)?

3. Ab welcher Verspätungsdauer am Zielort entsteht ein Anspruch?

4. In welchen Fällen kann KLM außergewöhnliche Umstände geltend machen?

5. Welche zusätzlichen Anforderungen sind zu beachten?

1. Das Wichtigste in Kürze

Nach der EU-Fluggastrechteverordnung und ständiger Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs müssen drei Kernvoraussetzungen für einen Entschädigungsanspruch gegen KLM erfüllt sein:

  1. Es dürfen keine außergewöhnlichen Umstände vorliegen. Bei höherer Gewalt wie extremen Wetterbedingungen, Vogelschlag oder Streiks Dritter entfällt KLMs Zahlungspflicht. Reguläre technische Defekte oder betriebsinterne Probleme befreien die Airline hingegen nicht von ihrer Entschädigungspflicht.
  2. Der Flug muss in den Anwendungsbereich der EU-Verordnung fallen. Dies umfasst sämtliche Abflüge aus der EU. Als niederländische Fluggesellschaft mit Sitz in der EU unterliegt KLM der Verordnung auch bei Flügen aus Drittstaaten in die EU (weitere Informationen hier).
  3. Die Ankunftsverspätung muss mindestens 3 Stunden betragen. Maßgeblich ist der Zeitpunkt der Türöffnung am Zielflughafen. Abflugverspätungen oder Verzögerungen während des Fluges sind nur relevant, soweit sie zu einer entsprechenden Ankunftsverspätung führen (Details dazu hier).
Übersicht der Voraussetzungen nach EU-Fluggastrechteverordnung für KLM-Entschädigung bei Flugverspätung

Zusätzlich existieren weitere ergänzende Bedingungen für eine Entschädigung von KLM, etwa die Einhaltung der Verjährungsfrist. Diese Anforderungen sind in der Praxis jedoch selten problematisch.

Die schnellste Methode zur Überprüfung Ihres Anspruchs bietet unser kostenloser Entschädigungsrechner. Die Prüfung dauert nur etwa drei Minuten und erfolgt vollständig anonym ohne Registrierung.

Alternative Prüfmöglichkeiten

Für eine Zweitmeinung ohne Mehrkosten stehen Ihnen weitere Fluggastportale zur Verfügung. EUclaim ermöglicht beispielsweise eine kostenfreie Prüfung ohne Registrierungszwang.

Große Anbieter wie Flightright oder Airhelp verlangen hingegen vorab die Eingabe persönlicher Daten inklusive E-Mail-Adresse für die Ergebnisanzeige. Bedenken Sie bei der Nutzung solcher Tools, ob Sie den jeweiligen Anbieter gegebenenfalls mit der Durchsetzung beauftragen möchten. Ein Vergleich verschiedener Fluggastportale unterstützt Sie bei dieser Entscheidung.

Der ADAC und diverse Verbraucherzentralen, beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, bieten gebührenfreie Prüfformulare für Entschädigungsansprüche. Diese erfassen jedoch nicht sämtliche relevanten Voraussetzungen umfassend. Speziell bei der Einschätzung außergewöhnlicher Umstände stützen sie sich ausschließlich auf Ihre Angaben, ohne Abgleich mit Wetter- oder Flugdatenbanken. Gerade wenn Ihnen als Passagier die exakte Verspätungsursache bei KLM unbekannt ist, liefern solche Formulare daher nur eingeschränkt verlässliche Ergebnisse.

2. Anwendungsbereich der EU-Fluggastrechteverordnung

a. Grundsatz zum Geltungsbereich

Die EU-Fluggastrechteverordnung erfasst praktisch alle KLM-Flüge. Als Fluggesellschaft mit Sitz in der Europäischen Union unterliegt KLM der Entschädigungspflicht, sobald Start- oder Zielflughafen im EU-Gebiet liegen (Art. 3 Abs. 1 lit. a, b VO (EG) Nr. 261/2004).

Der Geltungsbereich umfasst sämtliche innereuropäischen Routen sowie internationale Verbindungen wie Amsterdam-New York oder Amsterdam-Johannesburg.

Eine Ausnahme bilden lediglich mehrteilige Flugverbindungen über das Drehkreuz Amsterdam, bei denen sowohl der Zubringer außerhalb der EU startet als auch der Weiterflug außerhalb der EU endet. Da die Fluggastrechteverordnung zusammenhängende Buchungen als Einheit betrachtet, fallen solche Verbindungen komplett aus dem EU-Anwendungsbereich, wenn Start- und Endpunkt außerhalb der EU liegen.

b. Geltung in verschiedenen Ländern

Die Verordnung erstreckt sich über die EU-Grenzen hinaus und umfasst zusätzlich die Schweiz sowie die EWR-Staaten — konkret Island, Norwegen und Liechtenstein. KLM-Flüge von oder nach Zürich oder Oslo unterliegen damit demselben Rechtsschutz wie innereuropäische Verbindungen, beispielsweise Amsterdam-Berlin.

3. Nötige Ankunftsverspätung

In diesem Abschnitt erläutern wir folgende Punkte:

a. Welche Mindestdauer der Verspätung begründet einen Entschädigungsanspruch?

b. Wie verfahren Sie bei Meinungsverschiedenheiten über die exakte Verspätungsdauer?

c. Welche Besonderheiten gelten bei Umsteigeverbindungen über Amsterdam?

d. Wie erfolgt die Berechnung bei Ausweichflughäfen?

a. Grundlegende Berechnungsweise

Mit dem bahnbrechenden Sturgeon-Urteil vom 19. November 2009 (C-402/07; C-432/07) etablierte der Europäische Gerichtshof: Entschädigungsansprüche entstehen erst bei mindestens dreistündiger Verspätung. Das Gericht stufte derartige Verzögerungen als vergleichbar belastend wie Flugannullierungen ein. Während bei geringeren Verspätungen bereits andere Fluggastrechte wie Verpflegungsleistungen greifen, setzt die finanzielle Entschädigung erst bei 180 Minuten Verzögerung ein.

Zwei Zeitpunkte bestimmen die Berechnung:

  • Geplante Ankunftszeit gemäß Ihrer KLM-Buchungsbestätigung
  • Tatsächliche Ankunftszeit, definiert als Moment der ersten Türöffnung (EuGH, 4. September 2014, C-452/13)

Die Differenz dieser Zeitpunkte bestimmt die maßgebliche Ankunftsverspätung.

Ausschlaggebend ist ausschließlich die Verzögerung an Ihrem finalen Reiseziel — unabhängig von der Art der Verbindung (EuGH, Urteil vom 20. Februar 2013, C-11/11). Abflugverzögerungen oder Wartezeiten beim Umsteigen beeinflussen den Entschädigungsanspruch nur mittelbar.

b. Bei Unstimmigkeiten über die Verspätungsdauer

Erhebliche Verspätungen über vier Stunden führen selten zu Diskussionen. Derartige Verzögerungen sind in Flugdatenbanken lückenlos dokumentiert. KLM bestreitet in solchen Fällen üblicherweise nicht die Verspätungsdauer als Ablehnungsgrund.

Problematisch werden Verspätungen nahe der Drei-Stunden-Schwelle. Bei grenzwertigen Verzögerungen behauptet KLM gelegentlich, die erforderliche Mindestdauer sei nicht erreicht worden.

Als Passagier tragen Sie die Nachweispflicht: Sie oder Ihr beauftragtes Fluggastportal müssen belegen, dass die Verspätung mindestens 180 Minuten betrug. Bei knappen Zeitdifferenzen kann dies herausfordernd sein — insbesondere wenn KLM behauptet, die Türen seien bereits nach 179 Minuten geöffnet worden.

Zur Dokumentation der tatsächlichen Verspätung eignen sich:

  • Einträge in Flugdatenbanken wie FlightstatsFlightradar24 oder der Ersatz-Pilot Datenbank
  • Fotografien der Flughafen-Anzeigetafeln mit dokumentierter Ankunftszeit
  • Schriftliche Bestätigungen durch KLM oder Flughafenmitarbeiter
  • Aussagen von Mitpassagieren (sofern diese auch vor Gericht aussagebereit sind)

Zweifeln Sie, ob Ihre Verspätung die kritische 180-Minuten-Marke überschritten hat? Unser Entschädigungsrechner verifiziert die exakte Ankunftszeit Ihres KLM-Flugs umgehend:

Weist unser System eine Verspätung über 180 Minuten aus, können Sie unsere Direktentschädigung ohne zusätzliche Nachweise beantragen. Wir verfügen dann bereits über belastbare Belege der Verzögerung, etwa durch verifizierte Eurocontrol-Daten oder bestätigte Angaben anderer Reisender.

c. Spezifika bei KLM-Umsteigeverbindungen

KLM betreibt ein klassisches Hub-and-Spoke-System mit Amsterdam-Schiphol (AMS) als Hauptdrehkreuz. Rund 60-63% der Passagiere am Flughafen sind Umsteiger. Wenn Sie aus Deutschland mit KLM in ein anderes Land als die Niederlande fliegen gehören auch Sie mit Sicherheit dazu. Als regionale Tochtergesellschaft nutzt KLM Cityhopper ebenfalls Amsterdam-Schiphol als Basis und Zubringer-Drehkreuz. Das Hub-Modell macht Schiphol zu einem der größten Transferflughäfen Europas.

Für Sie als Passagier bedeutet dies: Bei einer durchgehenden Buchung mehrerer KLM-Flüge trägt die Airline die Verantwortung für die komplette Reisekette. Verspätet sich Ihr Zubringerflug und verpassen Sie dadurch den Anschluss in Amsterdam, bemisst sich Ihr Entschädigungsanspruch nach der Gesamtverspätung am finalen Zielort (EuGH, Urteil vom 26. Februar 2013, C-11/11).

KLM definiert für alle Verbindungen Mindestumsteigezeiten (MCT): Offiziell betragen diese 40 Minuten für innereuropäische Schengen-Anschlüsse und 50 Minuten zwischen Schengen und Non-Schengen-Bereichen. Diese vergleichsweise knappen MCT-Werte bedeuten, dass KLM teils sehr knappe Umsteigeverbindungen verkauft. Reisende sollten beachten, dass zusätzliche Sicherheitskontrollen nötig werden, wenn man von einem Nicht-Schengen-Land kommt oder in eines weiterfliegt. In der Praxis berichten Passagiere, dass die Wege am Großflughafen Schiphol lang sein können und 50 Minuten Umsteigezeit dann knapp werden. Wird ein Anschluss aufgrund einer Zubringerverspätung verpasst, organisiert KLM alternative Beförderungen. Für den Entschädigungsanspruch zählt die resultierende Verspätung am ursprünglichen Endziel.

Wichtig: Bei separaten Buchungen — etwa einem KLM-Flug und einem Anschlussflug einer anderen Airline in getrennten Reservierungen — entsteht kein Entschädigungsanspruch beim Verpassen des zweiten Fluges. KLM haftet dann ausschließlich für Verspätungen der eigenen Teilstrecke.

Achtung bei Buchungen über Reiseportale

Trotz des umfangreichen eigenen Streckennetzes von KLM finden Sie auf Buchungsplattformen wie Opodo oder anderen Online-Reisebüros häufig Kombinationsangebote, die KLM-Flüge mit anderen Airlines verknüpfen. Vorsicht geboten: Hierbei handelt es sich oft um separate Einzelbuchungen. Das Portal bucht die Flüge getrennt und fasst sie lediglich in der Bestätigung optisch zusammen.

Bei solchen getrennten Buchungen haftet KLM ausschließlich für Verspätungen auf der eigenen Strecke. Beispiel: Verspätet sich Ihr KLM-Flug um zwei Stunden und Sie verpassen dadurch einen separat gebuchten Anschlussflug einer anderen Airline, besteht kein Entschädigungsanspruch für den verpassten Anschluss.

Erkennungsmerkmale getrennter Buchungen:

  • Gepäck muss am Umsteigeort neu aufgegeben werden.
  • Separater Check-in für jeden Flug erforderlich.
  • Verschiedene Buchungscodes für die einzelnen Flüge in Ihren Unterlagen.

Beispiel: Bei einer Verbindung Amsterdam-New York-Cancún, bei der der erste Flug mit KLM und der zweite mit einer US-Airline als separate Buchung erfolgt, gilt für einen Entschädigungsanspruch nur die Verspätung bis New York. Die Höhe der Entschädigung richtet sich in solchen Fällen entsprechend nur nach der Distanz Amsterdam-New York.

d. Regelungen bei Flughafen-Umleitungen

Bei Umleitung Ihres KLM-Flugs auf einen Ausweichflughafen gilt für die Verspätungsberechnung der Zeitpunkt, zu dem Sie Ihr ursprüngliches Reiseziel erreichen (EuGH, Urteil vom 22. April 2021, Az. C-826/19).

Konkretes Beispiel: Landet Ihr mit Ziel in Amsterdam-Schiphol geplanter KLM-Flug wetterbedingt in Rotterdam oder Eindhoven und organisiert KLM einen Bustransfer nach Amsterdam, zählt für die Verspätungsberechnung die Ankunftszeit des Busses am ursprünglichen Zielflughafen.

Gleiches gilt bei Umleitungen zwischen nahegelegenen Flughäfen in anderen Ländern. Organisiert KLM keinen Transfer zum ursprünglichen Zielflughafen, bemisst sich die Verspätung danach, wann Sie bei selbstorganisierter Weiterreise Ihr eigentliches Reiseziel erreichen (beispielsweise Ihr Hotel oder Ihre Wohnadresse).

4. Keine außergewöhnlichen Umstände

Gemäß Artikel 5 Absatz 3 der EU-Fluggastrechte-Verordnung entfällt die Entschädigungspflicht, wenn KLM nachweisen kann, dass außergewöhnliche Umstände die Verspätung verursacht haben. Welche Ereignisse hierunter fallen, erläutern wir nachfolgend.

a. Definition außergewöhnlicher Umstände

Als außergewöhnliche Umstände gelten Ereignisse, die sich der tatsächlichen Beherrschbarkeit durch KLM entziehen. Juristen sprechen von höherer Gewalt. Hierzu zählen beispielsweise extreme Wetterlagen, Streiks des Flughafenpersonals oder kurzfristige Flughafensperrungen. Bei solchen Vorkommnissen kann KLM die Entschädigungszahlung ablehnen. Die europäische Rechtsprechung legt dabei strenge Maßstäbe an.

Besonders relevant für die Praxis: Technische Defekte am Flugzeug entbinden KLM grundsätzlich nicht von der Zahlungspflicht. Hingegen rechtfertigen schwerwiegende Naturphänomene, die einen sicheren Flugbetrieb unmöglich machen, die Zahlungsverweigerung.

b. Häufige Beispiele bei KLM

Kategorien außergewöhnlicher Umstände

In folgenden Situationen muss KLM üblicherweise keine Entschädigung leisten:

Extreme Wetterbedingungen: Bei heftigen Stürmen, dichtem Nebel in Amsterdam oder gefährlicher Eisbildung entfällt die Zahlungspflicht.

Unvorhersehbare FlughafensperrungenSicherheitsbedrohungen oder schwerwiegende Infrastrukturprobleme am Airport entlasten die Fluggesellschaft.

DrittstreiksArbeitskampfmaßnahmen der Flugsicherung oder externem Bodenpersonal zählen anders als solche von KLMs eigenem Personal zu außergewöhnlichen Umständen.

Medizinische Notfälle: Erfordert ein schwerwiegender Gesundheitsfall an Bord eine außerplanmäßige Zwischenlandung, entsteht kein Entschädigungsanspruch.

Vogelschlag mit Folgeschäden: Der EuGH wertet erhebliche Schäden durch Vogelkollisionen als außergewöhnlichen Umstand.

Kategorien gewöhnlicher Umstände

Folgende Verspätungsursachen befreien KLM dagegen nicht von der Entschädigungspflicht:

  • Technische Probleme: Gewöhnliche Defekte wie Triebwerksstörungen oder Elektronikausfälle zählen zum betrieblichen Risiko. Wartungsarbeiten muss KLM einplanen und bewältigen.
  • Personalengpässe: Die Fluggesellschaft muss Krankheitsausfälle kompensieren können. Selbst gehäufte Krankmeldungen rechtfertigen keine Zahlungsverweigerung.
  • Eigene Streiks: Arbeitskampfmaßnahmen der KLM-Belegschaft — Piloten wie Kabinenpersonal — gelten als beherrschbar.
  • Betriebliche Verzögerungen: Überlastete Check-in-Bereiche, Gepäckabfertigungsprobleme oder Engpässe bei Parkpositionen liegen in KLMs Verantwortungsbereich.

Eine vollständige Übersicht der Fallgruppen finden Sie hier:

c. Entschädigungsanspruch trotz höherer Gewalt

Selbst bei außergewöhnlichen Umständen kann ein Entschädigungsanspruch fortbestehen. Artikel 5 Absatz 3 der EU-Fluggastrechte-Verordnung verlangt von KLM, sämtliche zumutbaren Maßnahmen zur Verspätungsminimierung zu ergreifen.

KLM muss folgende Alternativen prüfen und gegebenenfalls umsetzen, um sich von der Entschädigungspflicht zu befreien:

  1. Ausweichflughäfen: Bei Sperrung des Zielflughafens muss KLM prüfen, ob nahegelegene Alternativflughäfen anfliegbar sind. Von dort organisiert die Airline dann den Weitertransport zum ursprünglichen Ziel.
  2. Ersatzmaschinen: Am Hauptdrehkreuz Amsterdam-Schiphol, wo KLM zahlreiche Flugzeuge stationiert hat, müssen verfügbare Reservemaschinen eingesetzt werden. Unterlässt KLM dies, entfällt die Entschädigungspflicht nur, wenn sämtliche Ersatzflugzeuge bereits anderweitig im Einsatz waren.
  3. Alternative Beförderung: KLM muss verfügbare Plätze auf anderen Verbindungen prüfen, um Verzögerungen zu reduzieren (EuGH, Urteil vom 11. Juni 2020, C-74/19). Dies betrifft eigene Flüge ebenso wie Verbindungen anderer Airlines. Versäumt KLM eine mögliche Umbuchung, bleibt die Entschädigungspflicht nur bestehen, wenn nachweislich keine Alternativflüge verfügbar waren.

Versäumt KLM verfügbare Alternativen zu nutzen, schuldet die Airline trotz außergewöhnlicher Umstände eine Entschädigung.

5. Zusätzliche Voraussetzungen

Eine positive Nachricht vorweg: Liegen die bisher beschriebenen Hauptvoraussetzungen vor, steht einer Entschädigung durch KLM in der Regel nichts entgegen. Die nachfolgenden zusätzlichen Anforderungen sind üblicherweise unproblematisch.

Dennoch sollten Sie diese ergänzenden Bedingungen kennen. In bestimmten Konstellationen können sie Ihren Anspruch ausschließen — trotz einer Verspätung über drei Stunden. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

a. Sie besitzen eine bestätigte Buchung und können diese nachweisen.

b. Sie haben sich zum Flug eingefunden.

c. Ihre Buchung erfolgte zu öffentlich zugänglichen Tarifen.

d. Sie verfügten über einen eigenen Sitzplatz.

e. Ihr Anspruch ist noch nicht verjährt.

f. KLM ist weiterhin zahlungsfähig.

Keine Voraussetzung bildet übrigens der Reisezweck oder die Art der Buchung: Die EU-Verordnung gilt gleichermaßen für Privatreisende und Geschäftsleute, unabhängig davon, ob ein Einzelticket oder eine Pauschalreise gebucht wurde. Der Entschädigungsanspruch gehört stets dem einzelnen Passagier — nicht dem Arbeitgeber oder Reiseveranstalter (Art. 5, 7 Fluggastrechte-Verordnung).

Sie können die Entschädigung folglich persönlich einfordern oder ein Fluggastportal damit beauftragen — unabhängig davon, ob die KLM-Verspätung während einer Pauschal- oder Dienstreise eintrat.

a. KLM-Buchungsbestätigung

Gemäß Artikel 3 Absatz 2 der EU-Fluggastrechteverordnung benötigen Sie eine bestätigte Buchung für den verspäteten Flug als Nachweis. Eine Buchung gilt als bestätigt, sobald KLM Ihnen einen Flugschein oder vergleichbaren Nachweis ausgestellt hat. Bei Buchungen über Reisebüros oder Vermittlungsportale erkennen Sie dies am sechsstelligen Buchungscode, den KLM der Flugverbindung zuweist. Dieser Code findet sich in Ihren Reiseunterlagen.

Als Nachweise eignen sich:

  1. Die Buchungsbestätigung von KLM oder einem Buchungsportal
  2. Ihre Bordkarte des betreffenden Fluges

Mindestens eines dieser Dokumente benötigen Sie für die Geltendmachung bei der Airline oder für einen Antrag bei Ersatz-Pilot oder anderen Fluggastportalen.

So finden Sie Ihre Buchungsbestätigung:

  • Im KLM-Kundenkonto online
  • In der KLM-App
  • Auf klm.de mit Buchungscode und Namen
  • Beim Kundenservice (mit Angabe von Namen und Flugdaten)

Der Buchungsweg spielt keine Rolle — entscheidend ist der sechsstellige Buchungscode oder die Ticketnummer in Ihren Dokumenten, egal ob direkt bei KLM oder über Vermittler gebucht.

Die Bordkarte dokumentiert die Buchung ebenfalls verlässlich, da ein Check-in nur mit gültiger Reservierung möglich ist. Sie finden diese:

  • In der Check-in-Bestätigungs-E-Mail
  • Im Smartphone-Wallet (bei mobilen Bordkarten)
  • Als Papierausdruck vom Airport-Check-in

Besondere Aufmerksamkeit erfordern Last-Minute-Buchungen oder kurzfristige Umbuchungen. KLM kann hier die Beförderung von der Verfügbarkeit abhängig machen. Sichern Sie daher vor Abflug einen Buchungsnachweis:

  • Eine schriftliche Bestätigung des Kundenservice oder
  • Den sechsstelligen Buchungscode

Dies ist wichtig, da KLM den Zugriff auf Buchungsdaten nach gewisser Zeit beschränkt.

Wichtig: Ihre Buchung muss zu öffentlich verfügbaren Konditionen erfolgt sein. Dies trifft auf alle regulären Buchungen über die KLM-Website und Reiseportale zu — einschließlich Sonderangeboten oder Gutscheineinlösungen. Ausschließlich Passagiere mit internen Sondertarifen (beispielsweise Mitarbeitertickets) haben keinen Entschädigungsanspruch.

b. Antritt des KLM-Fluges

Für einen Entschädigungsanspruch müssen Sie den verspäteten KLM-Flug tatsächlich angetreten haben. Der Europäische Gerichtshof sieht dies als zwingende Voraussetzung, da nur bei tatsächlicher Nutzung ein konkreter Schaden durch die Verspätung entsteht.

Erfahren Sie im Vorfeld von der Verspätung und buchen selbstständig um oder stornieren die Reise, erlischt der Anspruch. Gleiches gilt, wenn Sie eine schnellere Alternative nutzen und dadurch in weniger als drei Stunden Ihr Ziel erreichen — dann entfällt die Verspätungsentschädigung von KLM.

Als Hub-Carrier bietet KLM zahlreiche Umsteigeverbindungen über Amsterdam an. Bei durchgehender Buchung müssen Sie trotz Verspätungen den Anschlussflug antreten, sofern möglich. Brechen Sie die Reise vorzeitig am Umsteigeort ab, besteht grundsätzlich kein Entschädigungsanspruch — außer die Gesamtverspätung am ursprünglichen Ziel hätte sowieso über drei Stunden betragen.

c. Regulärer Tarif bei KLM

Die EU-Fluggastrechteverordnung bestimmt in Artikel 3: Der Flug muss zu einem öffentlich zugänglichen Tarif gebucht sein, damit Fluggastrechte greifen. Bei regulären Buchungen über die KLM-Website, Online-Reiseportale wie Opodo oder Reisebüros ist diese Bedingung automatisch erfüllt.

Nur in seltenen Ausnahmen entfällt der Entschädigungsanspruch. Dies betrifft hauptsächlich zwei Kategorien:

  • Kostenlose Flüge ohne jede Zahlung.
  • Flüge zu reduzierten Mitarbeitertarifen.

Alle übrigen Buchungsarten berechtigen grundsätzlich zur Entschädigung bei KLM — einschließlich Sonderangebote oder mit Meilen bzw. Gutscheinen bezahlte Flüge. Maßgeblich ist lediglich, dass der Tarif prinzipiell allen Kunden zugänglich war.

d. Eigener Sitzplatz bei KLM

Laut Artikel 3 Absatz 3 der EU-Fluggastrechteverordnung benötigen Sie einen eigenen Sitzplatz für einen Entschädigungsanspruch. Eine kostenpflichtige Sitzplatzreservierung, wie KLM sie gegen Aufpreis anbietet, ist hierfür nicht erforderlich. Der reguläre Sitzplatz, den Sie beim Check-in erhalten, genügt vollkommen.

Diese Bedingung erfüllen erwachsene Reisende automatisch. Säuglinge und Kleinkinder hingegen, die ohne eigenes Ticket auf dem Schoß mitreisen, haben keinen eigenen Entschädigungsanspruch. Dies stellte der Bundesgerichtshof in einem Grundsatzurteil klar (Urteil vom 17.03.2015, X ZR 35/14).

Ebenso besteht für mitreisende Haustiere in der Kabine kein zusätzlicher Entschädigungsanspruch — auch wenn Sie die Transportgebühr an KLM entrichtet haben. Als anspruchsberechtigte „Fluggäste“ im Sinne der Fluggastrechte-Verordnung gelten ausschließlich Menschen.

e. Fristgerechte Anspruchsgeltendmachung

Ein Entschädigungsanspruch gegen KLM lässt sich nur durchsetzen, solange er nicht verjährt ist. Nach niederländischem Recht beträgt die Verjährungsfrist für Entschädigungsansprüche grundsätzlich zwei Jahre. Allerdings können je nach Flugstrecke auch die Verjährungsfristen des Abflug- oder Ziellandes oder des Gerichtsstands zur Anwendung kommen.

Für Flüge mit Start oder Ziel in Deutschland sowie bei Klagen vor deutschen Gerichten gilt nach § 195 BGB eine Verjährungsfrist von drei Jahren. Die Frist beginnt mit Ablauf des Jahres, in dem der verspätete Flug stattfand.

Beispiel: Der Entschädigungsanspruch für einen verspäteten KLM-Flug am 15. Mai 2025 verjährt nach deutschem Recht am 31. Dezember 2028.

Praxistipp: Zögern Sie nicht zu lange mit der Anspruchsdurchsetzung. Gerade wenn Sie ein Fluggastportal einschalten möchten, sollten Sie rechtzeitig handeln. Die Fallprüfung und eventuelle Klageerhebung benötigen Zeit. Erst mit Klageeinreichung beim Gericht wird die Verjährung gehemmt (§ 204 Absatz 1 Nr. 1 BGB).

f. Wirtschaftliche Stabilität von KLM

Die Zahlungsfähigkeit der Fluggesellschaft stellt eine praktische Grundvoraussetzung für die Realisierbarkeit von Entschädigungsansprüchen dar. Bei KLM besteht gegenwärtig kein Anlass zur Sorge — die niederländische Airline gehört als Teil der Air France-KLM Gruppe zu den wirtschaftlich soliden Fluggesellschaften Europas.

Der Vollständigkeit halber skizzieren wir dennoch mögliche Szenarien bei überraschenden Airline-Krisen, wie sie während der Corona-Pandemie auftraten:

  1. Bei einer kompletten Insolvenz können Passagiere ihre Forderungen lediglich zur Insolvenztabelle anmelden (§ 174 Abs. 1 InsO). Die Entschädigung schrumpft dann meist auf einen minimalen Bruchteil.
  2. Im Rahmen einer Restrukturierung setzt die Airline den Flugbetrieb zwar fort, jedoch werden bestehende Forderungen oft drastisch reduziert. Neue Entschädigungsansprüche nach der Sanierung bleiben hiervon unberührt.

KLM zeigt jedoch eine stabile Geschäftsentwicklung. Nach den pandemiebedingten wirtschaftlichen Herausforderungen hat sich die Airline erfolgreich erholt und verfügt über eine gesunde Kapitalstruktur.

II. Höhe der Entschädigung bei Verspätung mit KLM

Dieser Abschnitt informiert Sie über die Entschädigungsbeträge, die Ihnen bei Flugverspätungen mit KLM zustehen, wenn die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

Folgende Aspekte beleuchten wir:

1. Zunächst präsentieren wir die wesentlichen Fakten zur Entschädigungshöhe im Überblick.

2. Anschließend erklären wir die Grundregeln zur Ermittlung der Entschädigungssumme bei KLM.

3. Abschließend behandeln wir Sonderfälle, bei denen abweichende Berechnungen gelten.

Übersicht der Entschädigungsbeträge bei Flugverspätungen mit KLM

1. Das Wichtigste in Kürze

Die EU-Fluggastrechteverordnung definiert in Artikel 7 die Entschädigungssätze für KLM-Verspätungen. Die Beträge staffeln sich nach Flugentfernung:

  • 250 € für Kurzstrecken bis 1.500 km — hierunter fallen beispielsweise Flüge wie Amsterdam-Berlin oder Amsterdam-Rom.
  • 400 € für Mittelstrecken zwischen 1.500 und 3.500 km — etwa bei Verbindungen wie Amsterdam-Athen oder Amsterdam-Kairo.
  • 600 € für Langstrecken über 3.500 km — dies betrifft Interkontinentalflüge wie Amsterdam-New York oder Amsterdam-Johannesburg.

KLM bietet alternativ zur Barauszahlung höherwertige EMD-Reisegutscheine an:

  • 350 € Reisegutschein statt 250 € Bargeld (Typ A)
  • 500 € Reisegutschein statt 400 € Bargeld (Typ B)
  • 800 € Reisegutschein statt 600 € Bargeld (Typ C)

Diese nicht erstattungsfähigen Gutscheine gelten ausschließlich für zukünftige Buchungen bei KLM oder Air France und sind meist 1-2 Jahre gültig. Die genaue Geltungsdauer benennt KLM in den Angeboten zu einer alternativen Entschädigung in Gutscheinform.

Beachten Sie diese Abweichungen von den Standardsätzen:

  • Bei Langstreckenflügen über 3.500 km reduziert sich die Entschädigung auf 300 €, falls die Verspätung zwischen 3 und 4 Stunden beträgt.
  • Innereuropäische Flüge werden maximal mit 400 € entschädigt, selbst bei Strecken über 3.500 km.
  • Bei Umsteigeverbindungen über Amsterdam gilt die Gesamtverspätung am finalen Zielort.

Berechnen Sie Ihre individuelle Entschädigungshöhe:

2. Grundregel zur Berechnung der Entschädigungshöhe

Gemäß Artikel 7 der EU-Fluggastrechteverordnung ist KLM bei Verspätungen zu folgenden Ausgleichszahlungen pro Fluggast verpflichtet:

  • Für Kurzstreckenflüge bis 1.500 km erhalten Sie 250 € Entschädigung (Art. 7 Abs. 1 S. 1 lit. a VO (EG) Nr. 261/2004). Hierzu zählen zahlreiche KLM-Verbindungen innerhalb Europas, beispielsweise Amsterdam-Berlin oder Amsterdam-Rom.
  • Für Mittelstreckenflüge von 1.500 bis 3.500 km beträgt die Entschädigung 400 € (Art. 7 Abs. 1 S. 1 lit. b VO (EG) Nr. 261/2004). Dies umfasst Routen wie Amsterdam-Athen oder Amsterdam-Kairo.
  • Für Langstreckenflüge über 3.500 km stehen Ihnen 600 € zu (Art. 7 Abs. 1 S. 1 lit. c VO (EG) Nr. 261/2004). In diese Kategorie fallen die interkontinentalen KLM-Verbindungen, etwa Amsterdam-New York oder Amsterdam-Johannesburg.

Maßgeblich für die Distanzberechnung ist die Luftlinienentfernung zwischen Abflug- und Zielflughafen gemäß Großkreismethode. Bei Flügen mit Umstieg in Amsterdam werden die Teilstrecken nicht addiert. Es zählt ausschließlich die direkte Distanz zwischen Startpunkt und finalem Ziel. Ihre exakte Flugdistanz ermitteln Sie kostenlos hier:

Jeder Passagier hat einen individuellen Anspruch auf Entschädigung. Bei gemeinsamen Buchungen können Sie die Forderungen für alle Mitreisenden gebündelt einreichen. KLM akzeptiert solche Sammelanträge über ihr Online-Kundenservice-Portal.

Hält KLM von sich aus freiwillig einen Fall für entschädigungsberechtigt, bietet das Unternehmen im Übrigen eine attraktive Wahlmöglichkeit: Anstelle der Barauszahlung können Sie sich für höherwertige EMD-Reisegutscheine entscheiden. Diese Voucher sind für künftige Flugbuchungen bei KLM oder Air France verwendbar, jedoch nicht in Bargeld umwandelbar. Die Gutscheinwerte übersteigen die gesetzlichen Entschädigungsbeträge erheblich: 350 € (anstatt 250 €), 500 € (anstatt 400 €) oder 800 € (anstatt 600 €).

Diese Option besteht aber wie gesagt nur, wenn KLM eine Entschädigungsanfrage nicht von vornherein ablehnt. Dort wo man seinen Entschädigungsanspruch gerichtlich durchsetzen muss, kommt ein Reisegutschein nicht in Frage.

3. Ausnahmen und Sonderfälle

Die Standardentschädigungen gemäß Artikel 7 Absatz 1 der EU-Fluggastrechteverordnung unterliegen verschiedenen Ausnahmen, die Ihre Entschädigung von KLM beeinflussen können.

Drei Konstellationen verdienen besondere Beachtung: Eine ermöglicht doppelte Entschädigungen, zwei weitere führen zu reduzierten Beträgen. Die Details im Einzelnen:

a. Doppelte Entschädigung möglich

Der Europäische Gerichtshof eröffnet die Möglichkeit zweifacher Entschädigungen, wenn KLM zunächst Ihren Flug annulliert und anschließend auch der Ersatzflug erheblich verspätet ist (EuGH, Urteil vom 12.03.2020, Az. C-832/18).

Voraussetzungen hierfür sind:

  1. KLM hat den ursprünglichen Flug komplett gestrichen.
  2. Die Fluggesellschaft hat Sie fest auf eine Alternative umgebucht.

Eine Annullierung liegt vor bei:

  • Statusanzeige „cancelled“ oder „gestrichen“ durch KLM oder
  • Erhalt einer Umbuchungsbestätigung mit geänderter Flugnummer.

Bloße Zeitverschiebungen bei gleichbleibender Flugnummer genügen nicht. Für den zweiten Entschädigungsanspruch essentiell: KLM muss Sie verbindlich auf einen bestimmten Alternativflug umbuchen und dies schriftlich bestätigen.

Eine Standby-Zuweisung reicht hierfür nicht aus. Erforderlich ist eine konkrete Umbuchungsbestätigung mit festen Flugzeiten. Erst dann entsteht bei erneuter Verspätung ein zweiter Entschädigungsanspruch.

b. Halbierte Entschädigung bei Langstrecken

Bei KLM-Langstreckenflügen über 3.500 km gilt eine wichtige Einschränkung: Beträgt die Ankunftsverspätung zwischen drei und vier Stunden, reduziert sich die Entschädigung auf 50% des Regelbetrags — somit 300 € statt 600 € (Art. 7 Abs. 2 lit. c VO (EG) Nr. 261/2004).

Diese Regelung betrifft insbesondere KLM-Verbindungen von Amsterdam nach Nordamerika, Asien oder Afrika. Die volle Entschädigung von 600 € erhalten Sie erst bei einer Verspätung von über vier Stunden am Zielort.

Theoretisch gilt die 50%-Kürzung auch für Kurz- und Mittelstrecken, allerdings nur bei Verspätungen unter zwei bzw. drei Stunden. Da Entschädigungsansprüche generell erst ab drei Stunden Verspätung entstehen, bleibt diese Regelung für kürzere Strecken praktisch bedeutungslos.

c. Begrenzung bei innereuropäischen Langstrecken

Eine Besonderheit betrifft längere KLM-Flüge innerhalb Europas: Selbst bei Strecken über 3.500 km liegt die Höchstentschädigung bei 400 € (Art. 7 Abs. 1 S. 1 lit. b VO (EG) Nr. 261/2004). Der Maximalbetrag von 600 € gilt ausschließlich für interkontinentale Verbindungen.

Diese Deckelung greift also auch bei längeren innereuropäischen Routen. Die EU-Gesetzgebung begründet dies mit geringeren Komplikationen bei Einreiseformalitäten innerhalb Europas im Vergleich zu Interkontinentalreisen.

III. Varianten, um von KLM Entschädigung zu erhalten

Dieser Abschnitt erklärt Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten, wie Sie nach einer Flugverspätung mit KLM zu Ihrer rechtmäßigen Entschädigung gelangen. Wir beleuchten unterschiedliche Vorgehensweisen und bewerten deren Erfolgschancen für Sie.

Folgende Aspekte behandeln wir im Detail:

1. die zentralen Informationen zur Geltendmachung der Entschädigung kompakt zusammengefasst.

Im weiteren Verlauf analysieren wir:

2. die Zahlungsbereitschaft von KLM bei Entschädigungsforderungen;

3. praktische Empfehlungen für die selbstständige Anspruchsdurchsetzung;

4. in welchen Situationen spezialisierte Fluggastportale sinnvoll sind.

5. zusätzliche Optionen wie Schlichtungsverfahren und weitere Beschwerdemöglichkeiten.

1. Das Wichtigste in Kürze

Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Entschädigungszahlung steht in direktem Zusammenhang mit dem Grund der Flugverzögerung. Je nach Verspätungsursache ergeben sich unterschiedliche Empfehlungen für Ihr weiteres Vorgehen:

Optionen zur Durchsetzung der Entschädigung gegen KLM bei Flugverspätung

a. Hohe Erfolgswahrscheinlichkeit

Wenn nachweislich betriebsinterne Ursachen bei KLM zur Verspätung führten, stehen die Chancen für eine unkomplizierte Auszahlung besonders gut. Typische Beispiele hierfür sind:

  • technische Mängel ohne externe Ursachen (zum Beispiel Ausfall der Klimaanlage oder defekte Triebwerke),
  • Personalausfall während des regulären Betriebs (etwa erkrankte Piloten oder fehlendes Bodenpersonal).

Besonders vielversprechend gestaltet sich die Situation, wenn Ihre Verspätung am Zielort mehr als 4 Stunden beträgt. Bei derart klaren Sachverhalten gelingt die Durchsetzung häufig bereits auf direktem Weg.

Falls Sie unsicher sind, ob Ihre Situation diese Kriterien erfüllt? Nutzen Sie unsere kostenlose Anspruchsprüfung:

Bei eindeutigen Sachverhalten genügt häufig eine strukturierte Anfrage über das Online-Reklamationsformular von KLM. Als Hilfestellung steht Ihnen unser Musterschreiben zur Verfügung.

b. Herausfordernde Durchsetzung

Aufwendiger gestaltet sich die Situation, wenn die Verspätungsursache nicht zweifelsfrei KLM zuzuordnen ist. Dies betrifft insbesondere Verzögerungen aufgrund von:

  • nicht eindeutig zuzuordnenden oder kombinierten Ursachen;
  • Witterungseinflüssen;
  • Arbeitskampfmaßnahmen am Flughafen;
  • technischen Störungen mit unklarem Ursprung oder möglicher Fremdeinwirkung;
  • Flugplanänderungen ohne nachvollziehbare Erklärung.

Hier lehnt KLM erfahrungsgemäß oft vorschnell eine Entschädigung ab, obwohl Sie eigentlich zu einer solchen berechtigt wären. Unser Rat für solche Situationen:

  1. Beginnen Sie mit einer kostenlosen Analyse über unseren Entschädigungsrechner;
  2. Wägen Sie basierend auf dem Ergebnis die verschiedenen Durchsetzungsoptionen ab:

Bei geringen Erfolgsaussichten lohnt sich die Rechtsverfolgung meist nicht. Deutet unser Entschädigungsrechner oder die Prüfung Ihres Falls anhand der Entschädigungsvoraussetzungen aber darauf, dass Ihnen ein Entschädigungsanspruch zusteht, empfiehlt sich, es nicht mit der anfänglichen Ablehnung von KLM auf sich bewenden zu lassen. Sind Sie rechtsschutzversichert, kommt eine Durchsetzung mithilfe eines Anwalts in Betracht. Alternativ stehen Fluggastportale zur Verfügung, die wie zum Beispiel Ersatz-Pilot auch unkompliziert Direktentschädigungen leisten.

2. Zahlungsverhalten von KLM bei Entschädigungsforderungen

Das Zahlungsverhalten von KLM präsentiert sich bei der Bearbeitung von Entschädigungsansprüchen als eher kundenfreundlich (Stand: 06.06.2025). Die niederländische Fluggesellschaft gilt im Branchenvergleich als relativ zügig und kooperativ, wobei die Erfahrungen je nach Einzelfall variieren:

  • Bei klaren technischen Defekten oder betriebsbedingten Problemen erfolgt häufig eine zügige Bearbeitung innerhalb von 2-4 Wochen;
  • Bei außergewöhnlichen Umständen wie Wettereinflüssen lehnt KLM konsequent ab, argumentiert dabei aber meist nachvollziehbar;
  • Bei Gepäckverspätungen berichten viele Passagiere von schleppender Bearbeitung und verzögerter Erstattung für Notkäufe.

Konkrete Passagiererfahrungen

Die Bewertungen auf Trustpilot spiegeln die unterschiedlichen Erfahrungen mit KLMs Entschädigungspraxis wider. Nachfolgend einige repräsentative Beispiele:

Ein zufriedener Passagier berichtet von einer problemlosen Entschädigungszahlung nach einer vierstündigen Verspätung: „Online-Formular ausgefüllt, 2 Wochen später war die 400 € Entschädigung auf dem Konto“, schreibt er beeindruckt über den schnellen Prozess (Quelle: Trustpilot).

Am 14. Dezember 2024 berichtete ein Kunde über seinen verpassten Anschlussflug: „Wir kommen mit KLM von Helsinki mit Verspätung in Amsterdam an. Der Anschlussflug wird seitens KLM einfach umgebucht, obwohl wir zum Gate gerannt sind“. KLM argumentierte mit ATC-Problemen und lehnte die Entschädigung ab. (Quelle: Trustpilot)

Ein besonders problematischer Fall vom 26. Juni 2024 betraf verlorenes Gepäck und verpassten Anschlussflug: „Durch eine Verspätung haben wir den Anschlussflug verpasst, die Crew hat das nicht interessiert, keinen Hinweiss wo sich der Schalter“ befinde, moniert der betroffene Kunde. (Quelle: Trustpilot)

Positiv hervorzuheben ist die Erfahrung eines Stammkunden vom 2. Januar 2025: „Hervorragender Service und Kundenorientierung bei KLM“. „Ich fliege schon seit Jahren mit KLM und war stets zufrieden“ , lobt er die generelle Zuverlässigkeit der Airline. (Quelle: Trustpilot)

Ein Geschäftsreisender erhielt nach einer sechsstündigen Verspätung wegen technischer Probleme umgehend eine Entschädigung. KLM zahlte die gesetzlichen 600 € ohne Umschweife aus, nachdem der Antrag online eingereicht wurde (Quelle: Trustpilot).

Kontrovers diskutiert wird ein Fall, bei dem KLM trotz Schlichtungsempfehlung der SÖP zunächst nicht zahlen wollte. Die Schlichtungsstelle hatte eine Entschädigung von 2×250 € empfohlen, doch KLM zögerte die Umsetzung hinaus. Erst nach weiterer Intervention erfolgte die Zahlung (Quelle: Vielfliegertreff-Forum).

Ein Fluggast berichtete am 16. Juli 2024 frustriert über kurzfristige Flugstreichungen: „Auf dem Hinflug wurden teilweise Passagiere nur einen Teil der gebuchten Strecke mitgenommen und dann einfach in Amsterdam stehengelassen, weil die Anschlussflüge überbucht waren“. Die Kommunikation bis zur Entschädigung sei chaotisch und umständlich gewesen. (Quelle: Trustpilot)

Gesamteinschätzung der Zahlungsmoral

Die Auswertung zahlreicher Kundenberichte ergibt für KLM ein differenziertes, aber tendenziell positives Bild. Die Airline zeigt sich bei berechtigten Ansprüchen grundsätzlich zahlungsbereit und bearbeitet diese vergleichsweise zügig.

Als Faustregel gilt: Bei eindeutigen technischen Defekten oder betriebsinternen Problemen reguliert KLM meist innerhalb weniger Wochen. Die Airline betont selbst, lieber direkt mit Kunden zu Lösungen zu kommen als diese an Fluggastportale zu verlieren. Bei Verspätungen über vier Stunden aufgrund selbstverschuldeter Ursachen zeigt sich KLM erfahrungsgemäß kulant.

Herausfordernd wird es bei Grenzfällen oder wenn KLM auf außergewöhnliche Umstände verweisen kann. Typische Ablehnungsgründe sind extreme Wetterbedingungen am Amsterdamer Flughafen, Kapazitätsengpässe in Schiphol oder Streiks des Bodenpersonals. In solchen Fällen argumentiert KLM hart. Gleichzeitig liegt etwa die Erfolgsquote von Ersatz-Pilot vor Gericht bei über 98 Prozent, obwohl wir schwerpunktmäßig gegen unsere Direktzahlungen Forderungen von Kunden übernehmen, bei denen KLM vielfach eine freiwillige außergerichtliche Entschädigung verweigert.

3. Praktische Tipps zur eigenständigen Anspruchsdurchsetzung

Falls Sie Ihre Entschädigung direkt bei KLM geltend machen möchten, unterstützen wir Sie mit bewährten Empfehlungen. Wir erläutern Ihnen:

a. Wann lohnt sich die selbstständige Anspruchsverfolgung?

Prüfen Sie vor der eigenen Anspruchsdurchsetzung zwei wesentliche Punkte:

  1. Besteht grundsätzlich ein Entschädigungsanspruch?
  2. Wie wahrscheinlich ist eine problemlose Zahlung durch KLM?

Den ersten Punkt klären Sie unkompliziert mit unserem Entschädigungsrechner — vollständig online und ohne Registrierungspflicht:

Selbstverständlich können Sie auch eigenständig überprüfen, ob die rechtlichen Voraussetzungen vorliegen.

Zum zweiten Punkt: Wie beim Zahlungsverhalten von KLM dargestellt, reagiert die niederländische Airline vergleichsweise kundenfreundlich. Daraus folgt:

Die direkte Kontaktaufnahme empfiehlt sich zumindest bei:

  • eindeutigen technischen Mängeln ohne Fremdeinwirkung;
  • erheblichen Verspätungen von mehr als 4 Stunden;
  • Annullierungen aufgrund interner Personalengpässe oder Streiks der KLM-Belegschaft.

Weniger erfolgversprechend ist der direkte Weg bei:

  • nicht eindeutig zuordenbaren Verspätungsgründen;
  • ungünstigen Wetterbedingungen in Amsterdam;
  • Verzögerungen knapp über der 3-Stunden-Grenze.

In solchen Grenzfällen riskieren Sie:

  • zeitintensive Korrespondenz mit dem KLM-Kundenservice;
  • langwierige Diskussionen über außergewöhnliche Umstände;
  • möglicherweise erforderliche Eskalation zur Schlichtungsstelle;
  • ungewissen Ausgang trotz berechtigter Ansprüche.

Die Beauftragung eines Fluggastportals kann hier die effizientere Lösung darstellen.

b. Bewährte Strategien für die erfolgreiche Durchsetzung

Für eine erfolgreiche Entschädigungsforderung bei KLM haben sich folgende sechs Prinzipien bewährt:

  1. Meiden Sie postalische Briefe, Telefon und Chat.
  2. Verwenden Sie KLMs Online-Kundenservice-Portal.
  3. Nutzen Sie E-Mail als ergänzende Option.
  4. Formulieren Sie eine professionelle Forderung.
  5. Behalten Sie den gewählten Kommunikationskanal bei.
  6. Erwägen Sie bei ausbleibender Reaktion Alternativen.

Die einzelnen Punkte im Detail:

(i.) Nachteile von Brief, Telefon und Chat

Obwohl ein förmlicher Brief professionell erscheint, bringt er bei KLM unnötige Verzögerungen mit sich:

  • KLMs Kundenservice nutzt digitale Systeme zur Reklamationsbearbeitung.
  • Briefpost muss digitalisiert und manuell erfasst werden.
  • Fehlerhafte Zuordnungen und Bearbeitungsverzögerungen sind möglich.

Telefonische Reklamationen und Chat-Anfragen erweisen sich ebenfalls als wenig zielführend. Die Servicemitarbeiter verfügen meist nicht über Entscheidungsbefugnisse bei Entschädigungen und verweisen auf das Online-Portal.

(ii.) Das KLM Online-Portal als optimaler Weg

Das Online-Kundenservice-Portal auf der KLM-Website stellt den effizientesten Weg zur Antragstellung dar. Die Plattform bietet:

  • systematische Erfassung sämtlicher relevanter Flugdaten;
  • automatische Verknüpfung mit Ihrer Buchung im KLM-System;
  • sofortige Vergabe einer Referenznummer zur Nachverfolgung;
  • direkte Weiterleitung an die Fachabteilung für Entschädigungen.

KLM selbst empfiehlt diesen digitalen Weg als schnellste Bearbeitungsmöglichkeit. Die durchschnittliche Reaktionszeit liegt bei 2-4 Wochen, was im Branchenvergleich sehr gut ist.

(iii.) E-Mail als zusätzliche Kontaktmöglichkeit

Sollte das Online-Portal technische Probleme aufweisen oder Sie keine Rückmeldung erhalten, steht Ihnen die E-Mail-Adresse mail.information.germany@klm.com zur Verfügung (für deutsche Kunden).

Für eine effektive E-Mail-Kommunikation beachten Sie:

  • präzisen Betreff mit Flugnummer (KL-Nummer), Flugdatum und Buchungsreferenz;
  • Buchungsnachweis und Bordkarte als PDF-Anhang;
  • sachliche Schilderung der Verspätung mit Verweis auf EU-Verordnung 261/2004.

Ihre E-Mail sollte außerdem enthalten:

  • eine konkrete Zahlungsfrist (üblich sind 14 Tage);
  • die exakte Entschädigungssumme gemäß Flugdistanz;
  • Ihre IBAN für die Überweisung.
(iv.) Professionelle Formulierung erhöht Erfolgschancen

Eine strukturierte Forderung an KLM steigert Ihre Aussichten auf zeitnahe Zahlung. Nutzen Sie unser bewährtes Musterschreiben als Grundlage — individuell anpassbar in wenigen Schritten:

Die Vorteile unseres Musterbriefs:

  • rechtlich fundierte Argumentation unter Bezugnahme auf die EU-Fluggastrechteverordnung;
  • klare Gliederung Ihres Entschädigungsanspruchs;
  • sachliche Formulierungen, die Professionalität signalisieren;
  • einfache Personalisierung über unseren Online-Generator.
(v.) Konsistenz beim Kommunikationskanal

Wenn nach einigen Tagen keine Antwort eingeht, erscheint ein Anruf bei der KLM-Hotline verlockend. Diese Strategie erweist sich jedoch meist als kontraproduktiv.

Typische Nachteile der telefonischen Nachfrage:

  • lange Wartezeiten in der Telefonschleife;
  • Callcenter-Mitarbeiter ohne Zugriff auf Entschädigungsvorgänge;
  • unverbindliche Aussagen ohne rechtliche Relevanz.

Empfehlenswert: Nutzen Sie weiterhin den ursprünglichen Kanal (Online-Portal oder E-Mail). Beziehen Sie sich auf Ihre Referenznummer. Dies gewährleistet eine durchgängige Dokumentation und beschleunigt die Bearbeitung.

(vi.) Alternative Wege bei ausbleibender Reaktion

Antwortet KLM trotz Mahnung nicht oder lehnt unbegründet ab? Vermeiden Sie fruchtlose Endlosdiskussionen. Weitere E-Mails führen selten zum Durchbruch.

Erfolgversprechender sind diese drei Alternativen:

  1. juristische Unterstützung durch einen Anwalt,
  2. Einschaltung eines spezialisierten Fluggastportals oder
  3. kostenloses Schlichtungsverfahren bei der SÖP.

c. Kostenlose Hilfsmittel für Ihre KLM-Entschädigung

Zwei digitale Werkzeuge vereinfachen die Durchsetzung Ihrer Ansprüche erheblich:

  1. ein Online-Entschädigungsrechner zur Anspruchsprüfung;
  2. ein anpassbares Musterschreiben für Ihre Forderung.

Nachfolgend stellen wir beide Tools detailliert vor.

(i.) Online-Prüfung Ihres Anspruchs
Mit einem Entschädigungsrechner ermitteln Sie binnen Minuten, ob Ihnen eine Ausgleichszahlung zusteht. Unser Tool steht Ihnen hier zur Verfügung:

Unser Rechner vereint intuitive Bedienung mit präziser rechtlicher Prüfung. Im Gegensatz zu Tools von Mitbewerbern wie Airhelp oder Flightright benötigen Sie keine vorherige Registrierung. Eine erste Bewertung erhalten Sie vollkommen anonym. Das System gleicht Ihre Eingaben mit Flugdatenbanken ab und analysiert automatisch, ob außergewöhnliche Umstände einer Entschädigung entgegenstehen.

ADAC, das Bundesjustizministerium für Justiz und Verbraucherzentralen bieten ebenfalls Online-Rechner an. Diese weisen allerdings systematische Schwächen auf: Die Verspätungsursachen werden nur oberflächlich geprüft — problematisch, wenn Fluggäste die exakten Gründe nicht kennen. Ohne Datenbankabgleich basiert die Bewertung ausschließlich auf Nutzereingaben.

Gerade bei technischen Defekten als Verspätungsgrund zeigen einfache Rechner ihre Grenzen. Die juristische Unterscheidung zwischen Fremdkörperschäden (meist außergewöhnlich) und regulärem Verschleiß (gewöhnlich) unterbleibt. Dies führt zu fehlerhaften Einschätzungen des Entschädigungsanspruchs gegen KLM.

(ii.) Musterschreiben für Ihre KLM-Forderung

Zur Unterstützung Ihrer Anspruchsdurchsetzung stellen wir Ihnen ein erprobtes Musterschreiben bereit:

Unser kostenloser Generator erstellt binnen Minuten ein individuelles Anschreiben. Das Musterformular zeichnet sich aus durch:

  • bewährte Textbausteine für E-Mail und Online-Portal
  • rechtssichere Bezugnahme auf die EU-Verordnung 261/2004
  • Fokussierung auf die entscheidenden Flugdaten
  • professionelle, sachliche Ausdrucksweise

Besonderer Pluspunkt: Das Schreiben konzentriert sich auf essenzielle Informationen — insbesondere Ihre Buchungsreferenz. Damit kann KLM sämtliche Details im System nachvollziehen. Umfangreiche Dokumentensammlungen erübrigen sich.

Das Musterschreiben berücksichtigt KLM-spezifische Besonderheiten. Typische Ablehnungsargumente der Airline werden bereits entkräftet. Basierend auf Erfahrungswerten empfiehlt sich bei KLM ein höflicher, aber bestimmter Ton mit klarem Verweis auf die gesetzlichen Ansprüche.

4. Unterstützung durch spezialisierte Fluggastportale

Anstatt die zeitaufwendige Korrespondenz mit KLM selbst zu führen, können Sie die Durchsetzung Ihrer Entschädigungsansprüche an erfahrene Dienstleister delegieren. Professionelle Fluggastportale übernehmen sämtliche Schritte der Anspruchsverfolgung für Sie, ohne dass Ihnen ein finanzielles Risiko entsteht.

Das Geschäftsmodell von Ersatz-Pilot und mehr als 20 weiteren deutschen Anbietern basiert auf einem bewährten Prinzip: Nach einer kostenlosen Erstprüfung Ihres Falls übernehmen diese Unternehmen die vollständige Kommunikation mit KLM und führen bei Bedarf auch gerichtliche Verfahren. Das Prozessrisiko liegt dabei vollständig beim Portal. Kosten entstehen Ihnen ausschließlich im Erfolgsfall — die Servicegebühr wird direkt von der erhaltenen Entschädigung abgezogen. Bei erfolgloser Durchsetzung zahlen Sie nichts.

Die verschiedenen Anbieter unterscheiden sich jedoch deutlich in ihren Konditionen, Bearbeitungszeiten und Servicequalität. Entscheidend für Ihre Wahl ist das jeweilige Geschäftsmodell:

Direktentschädiger wie Ersatz-Pilot bieten:

  • sofortigen Ankauf berechtigter Forderungen
  • Auszahlung binnen weniger Werktage nach Annahme
  • keine Rückforderung bei nachträglich gescheiterter Durchsetzung
  • moderate Servicegebühren für die Sofortauszahlung

Klassische Inkasso-Dienstleister wie Flightright verfahren anders:

  • Auszahlung erst nach erfolgreicher Beitreibung von KLM
  • Wartezeiten von mehreren Monaten, insbesondere bei Klageverfahren
  • Übernahme des vollständigen Kostenrisikos
  • tendenziell niedrigere Provisionen

Zur besseren Orientierung haben wir die relevanten Anbietermerkmale aufbereitet. Unser umfassender Vergleich der Fluggastportale bietet eine neutrale Übersicht zu:

  • Gebührenstrukturen und Provisionen;
  • durchschnittlichen Auszahlungszeiträumen und
  • verifizierten Kundenbewertungen

der jeweiligen Dienstleister. Bei der Durchsetzung von Ansprüchen gegen KLM bewegen sich die Provisionen zwischen 25% und 50% der Entschädigungssumme. Die Spanne variiert erheblich zwischen den Anbietern. Während die Provision bei Ersatz-Pilot lediglich 25-29% beträgt, verlangen Mitbewerber wie Flightright oder Airhelp teilweise bis zu 50% der Entschädigung als Servicegebühr.

Diese Provision mindert zwar Ihre Nettoauszahlung, kompensiert jedoch den erheblichen Zeitaufwand und garantiert eine professionelle Durchsetzung Ihrer Fluggastrechte.

Für eine fundierte Entscheidung empfehlen wir zusätzlich die Lektüre unabhängiger Testberichte:

  • die Analysen von Finanztip,
  • den Vergleichstest der Stiftung Warentest auf test.de (kostenpflichtig) sowie
  • die Bewertungen des Verbraucherportals Qamqam.

Wertvolle Einblicke bieten außerdem die authentischen Kundenerfahrungen auf Trustpilot.

5. Weitere Optionen zur Anspruchsdurchsetzung

Falls die direkte Kommunikation mit KLM und die Beauftragung eines Fluggastportals nicht Ihren Vorstellungen entsprechen, bieten sich drei zusätzliche Wege zur Erlangung Ihrer Entschädigung:

  1. die juristische Vertretung durch einen Anwalt;
  2. ein gebührenfreies Schlichtungsverfahren;
  3. eine Beschwerde bei zuständigen Aufsichtsbehörden.

Betrachten wir die jeweiligen Möglichkeiten mit ihren spezifischen Eigenschaften:

a. Der gerichtliche Weg mit anwaltlicher Unterstützung

Bleibt KLM trotz berechtigter Forderungen unkooperativ, steht Ihnen der Klageweg offen. Der zentrale Vorteil im Vergleich zu Fluggastportalen: Bei erfolgreicher Klage erhalten Sie die komplette Entschädigungssumme ohne Abzug von Servicegebühren. KLM trägt zudem sämtliche Verfahrenskosten.

Das finanzielle Risiko einer Klage variiert je nach Ihrer Absicherung:

Mit bestehender Rechtsschutzversicherung:

  • Die Versicherung übernimmt Anwalts- und Gerichtskosten vollständig.
  • Lediglich die vertraglich vereinbarte Selbstbeteiligung fällt an; diese erhalten Sie bei Prozessgewinn zurück.
  • Selbst bei unterlegener Klage bleiben Sie von Kostenfolgen verschont – inklusive der Anwaltskosten von KLM.

Ohne Rechtsschutzversicherung:

  • Sämtliche Verfahrenskosten müssen Sie zunächst selbst tragen.
  • Bei einer 400-€-Forderung entstehen circa 200-300 € Vorauskosten (Gerichtskosten: 114 €, eigener Anwalt: 76-143 € zuzüglich Umsatzsteuer)
  • Nach gewonnenem Prozess erstattet KLM diese Aufwendungen.
  • Bei Prozessverlust verbleiben alle Kosten bei Ihnen, zusätzlich die Anwaltskosten der Gegenseite (§ 91 ZPO).

b. Außergerichtliche Schlichtung

Als kostenlose und risikofreie Option empfiehlt sich das Schlichtungsverfahren. Für KLM-Flüge stehen Ihnen mehrere Schlichtungsstellen zur Verfügung: Die Schlichtungsstelle Reise & Verkehr e.V. (ehemals SÖP) in Deutschland, an der KLM teilnimmt. Die Vorzüge sprechen für sich:

  • vollständig gebührenfrei für Verbraucher.
  • keine anwaltliche Vertretung erforderlich.
  • einfaches Online-Antragsverfahren.
  • kundenorientierte Spruchpraxis.

Die deutsche Schlichtungsstelle erzielt regelmäßig hohe Einigungsquoten. Bedenken Sie jedoch: Schlichtungsempfehlungen sind rechtlich unverbindlich. Im Gegensatz zu Gerichtsurteilen kann KLM trotz positiven Schlichtungsspruchs die Zahlung theoretisch ablehnen – was in der Praxis aber selten vorkommt.

Für die Inanspruchnahme der Schlichtung gelten bestimmte Bedingungen:

  • Vorherige erfolglose Kontaktaufnahme mit KLM ist zwingend.
  • Nach Ihrer Erstforderung müssen mindestens 2 Monate verstrichen sein.
  • Die Antragstellung muss binnen Jahresfrist nach dem Flug erfolgen.
  • Ein paralleles Gerichtsverfahren schließt die Schlichtung aus.

c. Weitere Beschwerdemöglichkeiten

Zusätzlich zu den genannten Hauptwegen können Sie über offizielle Stellen oder öffentliche Plattformen Druck ausüben:

(i.) Meldung an Aufsichtsbehörden

In Deutschland überwacht das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) die Einhaltung der Fluggastrechte durch KLM. Eine Beschwerde kann unterstützend wirken, unterliegt aber Einschränkungen:

  • Die Verweigerung berechtigter Entschädigungen stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
  • Das LBA kann Bußgeldverfahren gegen KLM einleiten.
  • Eine direkte Durchsetzung Ihres individuellen Anspruchs erfolgt nicht.
  • Die Behördenbeschwerde fungiert primär als Druckinstrument.
(ii.) Öffentliche Bewertungen

Ihre Erfahrungen können Sie auf Plattformen wie Trustpilot oder in sozialen Netzwerken dokumentieren. Die Wirksamkeit dieser Maßnahme variiert:

  • Bewertungsportale werden von KLM teilweise beobachtet und kommentiert.
  • Social-Media-Beschwerden können vereinzelt Reaktionen hervorrufen.
  • Die Zahlungsbereitschaft erhöht sich dadurch erfahrungsgemäß nur selten.

Sollten Sie sich für öffentliche Kritik entscheiden, beachten Sie folgende Grundsätze:

  • bleiben Sie bei nachprüfbaren Tatsachen.
  • wählen Sie eine sachliche Ausdrucksweise.
  • vermeiden Sie Überspitzungen oder persönliche Anfeindungen.

Verstöße gegen diese Prinzipien können zur Löschung Ihrer Beiträge oder Sperrung Ihres Accounts führen. Dies schadet Ihrem berechtigten Anliegen mehr, als es nützt.

IV. Das optimale Musterschreiben für Ihre Entschädigung von KLM

Nutzen Sie unseren kostenlosen Generator für ein professionelles Anschreiben an KLM. Nach kurzer Eingabe Ihrer Flugdaten erhalten Sie per E-Mail einen individuell auf Ihren Fall abgestimmten Brief mit sämtlichen relevanten Informationen und den korrekten Kontaktdaten.

Wir erstellen das Schreiben für Sie passend für das KLM-Online-Reklamationsportal auf Englisch, da der KLM-Kundenservice nach unserer Erfahrung deutschsprachige Anfragen nicht ganz so zügig bearbeitet wie niederländische oder englische.

Sie haben dabei zwei Optionen:

  • sofort alle Daten eingeben für ein komplett personalisiertes Schreiben oder
  • eine Blankoversion anfordern und Details später selbst ergänzen.

Zusätzlich empfehlen wir: Prüfen Sie vor dem Versand des Musterbriefs mit unserem kostenlosen Entschädigungsrechner Ihre Ansprüche. Die anonyme Analyse dauert nur wenige Minuten und verschafft Ihnen Gewissheit, ob Ihnen eine Flugentschädigung von KLM zusteht:

Hier nun unser Musterschreiben-Generator:

V. Häufige Fragen und kurze Antworten zur Entschädigung auf verspäteten KLM-Flügen

Wie erhalte ich bei KLM eine Entschädigung für verspätetes oder beschädigtes Gepäck?

Bei Gepäckproblemen melden Sie den Schaden unverzüglich am Flughafen beim KLM-Schalter. Bei Beschädigung haben Sie 7 Tage, bei Verspätung 21 Tage Zeit für die schriftliche Meldung. KLM haftet bis zu 1.288 Sonderziehungsrechten (ca. 1.500 €) gemäß dem Montrealer Übereinkommen. Mehr zu Gepäckschäden

Welche Erfahrung machen Passagiere von KLM beim Einfordern von Entschädigung wegen Verspätung?

Die Erfahrungen sind gemischt: Bei eindeutigen Fällen zahlt KLM oft innerhalb von 2-4 Wochen. Bei Grenzfällen oder außergewöhnlichen Umständen lehnt die Airline häufiger ab. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer beträgt 72 Tage. Mehr zum Zahlungsverhalten

Wie lautet bei KLM der Kontakt, um eine Entschädigung einzufordern?

Nutzen Sie primär das Online-Kundenservice-Portal auf klm.de. Für deutsche Kunden: mail.information.germany@klm.com oder postalisch: KLM Royal Dutch Airlines, Direktion für Deutschland, De-Saint-Exupéry Straße 10, 60549 Frankfurt am Main. Mehr zu Kontaktwegen

Wo finde ich bei KLM das Formular zum Einfordern von Entschädigung?

Das Entschädigungsformular finden Sie auf der KLM-Website unter „Information“ → „Rückerstattung & Entschädigung“ → „Entschädigung beantragen“. Alternativ direkt über klm.de/information/refund-compensation. Mehr zum Online-Formular

Wie kann ich bei KLM Entschädigung beantragen?

Am effektivsten über das Online-Reklamationsportal von KLM. Geben Sie Flugnummer, Datum und Verspätungsgrund an. Nach Einreichung erhalten Sie eine Referenznummer zur Nachverfolgung. Unser Musterschreiben unterstützt Sie dabei. Mehr zur Antragstellung

An welchen Kontakt wende ich mich für eine Entschädigung von KLM?

Primär das Online-Portal unter klm.de/information/refund-compensation. Bei Problemen: mail.information.germany@klm.com. Allderdings wird dort vermerkt, dass diese E-Mail-Adresse nicht für Anspruchsanforderungen verwendet werden sollte. Vermeiden Sie Telefon und Chat – diese sind für Entschädigungen wenig effektiv. Mehr zu effektiven Kontaktwegen

Wann erhalte ich von KLM bei Annullierung Entschädigung?

Bei Annullierungen unter 14 Tage vor Abflug haben Sie Anspruch auf 250-600 € je nach Flugdistanz, sofern keine außergewöhnlichen Umstände vorlagen. Die genaue Höhe hängt auch vom Zeitpunkt der Information und der Alternativbeförderung ab. Mehr zur Entschädigungshöhe

Wann erhalte ich von KLM bei Verspätung Entschädigung?

Sie erhalten eine Entschädigung, wenn Sie mit mindestens 3 Stunden Verspätung am Zielort ankommen und keine außergewöhnlichen Umstände vorlagen. Der Flug muss zudem unter die EU-Verordnung fallen. Mehr zu den Voraussetzungen

Was ist die normale Dauer, bis KLM Entschädigung leistet?

KLM bearbeitet einfache Fälle meist innerhalb von 2-4 Wochen. Die durchschnittliche Gesamtdauer bis zur Auszahlung beträgt etwa 72 Tage. Bei Eskalation über Anwälte oder Schlichtungsstellen kann es 11-12 Wochen dauern. Mehr zur Bearbeitungsdauer

Zahlt KLM freiwillig Entschädigung wegen Flugverspätung?

Bei eindeutigen Fällen wie technischen Defekten zahlt KLM relativ zügig. Die Zahlungsmoral wird mit 5,6 von 10 Punkten als überdurchschnittlich bewertet. Bei Grenzfällen oder möglichen außergewöhnlichen Umständen lehnt KLM jedoch häufiger ab. Mehr zum Zahlungsverhalten

Zur Verfasserin des Artikels

Dieser umfassende Ratgeber zur Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen bei KLM-Flugverspätungen wurde von Laura Held ausgearbeitet und am 04.06.2025 veröffentlicht. Sie studierte in Hamburg BWL, erwarb 2020 ihren Master-Abschluss und ist seit März 2021 für Ersatz-Pilot tätig. Im Zuge dessen steuert sie unter anderem Artikel zur Web-Redaktion unseres Fluggastportals bei, die sich mit verbraucherrechtlichen Belangen auseinandersetzen.

Die juristische Kontrolle der Inhalte des Artikels übernahm Dr. Christopher Wekel, Rechtsanwalt der Hamburger Kanzlei Pale Bridge.